Wir haben für den Klimaschutzverein Göttigen 2 "Villen" aus Holz in der Fußgängerzone in der Göttinger Innenstadt aufgestellt. Eine Villa war nicht gedämmt und eine Villa war nach neusten Normen gedämmt. Nach der Fertigstellung wurden die Holzkisten noch von den Schülern bemalt.
Die Idee ist so einfach, ihr Effekt um so
bedeutsamer: Am 25. April stellen die Mitglieder des Vereins
„Klimaschutz Göttingen“ Eisblöcke aus jeweils 1000 Liter Wasser in der
Göttinger City in zwei Holzhäuschen. Die „Villa Wohlig“ ist
standardmäßig gut isoliert, „Villa Unwohl“ gar nicht. 66 Tage soll das
Eis schmilzen. Die Wettfrage: Wie viel Eis schmilzt in der „Villa
Wohlig“. 400 Teilnehmer haben mit gewettet, am Wochenende gab es die Auflösung:
Der ungedämmte Eisblock war lange flüssig, der Eisblock in der „Villa
Wohlig“ hingegen hatte am Stichtag vor gut einer Woche erst 655 Liter
abgegeben. Und sogar nach den „teuflichen Temperaturen an diesem
Wochenende“ waren erst 760 Liter in den Behälter getropft, so Rainer-W.
Hoffmann, Vorsitzender des Klimaschutz-Vereins. Darüber seien selbst die
Vereinsmitglieder positiv überrascht. Nur
19 Prozent der Teilnehmer schätzten das Tauergebnis mit Literangaben
zwischen 500 und 749 halbwegs „realistisch“ ein, 11 Prozent rechneten
mit mehr als 750 Liter Tauwasser. Es gab aber auch Optimisten mit einer
Angabe zwischen 250 und 500 Litern und Euphoriker, die weniger als 250
Liter Tauwasser ewarteten. Die
Wettstatistik und Gespräche zeigten, dass die Göttinger „große Stücke
auf Wärmedämmung halten“, bilanzierte Hoffmann. Sie zeige aber auch,
dass es noch einen großen Beratungsbedarf zur richtigen Gebäudedämmung
gebe. Die Sieger der Wette bekamen Preise. Ein besonderes Lob gab es für
Schüler der Heinrich-Böll-Schule und vom Otto-Hahn-Gymnasium, die die
Villen bemalt hatten. Göttinger Tageblatt 09.07.2015
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